Museen der Stadt Antwerpen 2020

Die Antwerpener Museen blicken voraus auf 2020 - Museum Plantin-Moretus begeht den 500. Geburtstag von Christoph Plantin und zum Gedenken von Panamarenko findet eine Hommage statt. Das MAS und das Middelheimmuseum befassen sich mit der Bedeutung der kongolesischen Kunst und das Museum Mayer van den Bergh huldigt seiner Gründerin Henriëtte. Das Red Star Line Museum nimmt Geschichten rund um Liebe und Migration ins Visier, die Kulturerbe-Bibliothek Hendrik Conscience lässt alte Ritterzeiten wieder aufleben und das Letterenhuis (Literaturhaus) zeigt außergewöhnliche Werbeplakate für Fahrräder aus der Belle Epoque. Darüber hinaus werden wieder einige Prunkstücke unsere Museen bereichern.

Übersicht in chronologischer Reihenfolge

 

Around the World in 80 years

Die Panamarenko Popup-Ausstellung

Campo & Campo

24. Januar bis 22. März 2020

2020 wäre Panamarenko 80 Jahre alt geworden. Seine Ehefrau und einige enge Freunde bereiten ihm eine Hommage in zwei Teilen. Der erste Teil, eine einmalige Popup-Ausstellung  bei Campo & Campo, beginnt am 24. Januar. Hier kann der interessierte Besucher noch einmal in Panamarenkos wunderbare Welt eintauchen und lernt alle Facetten des größten und exzentrischsten Künstlers Belgiens kennen. All seine geliebten Werke wurden hier zusammengeführt. Hinzu kommen Modelle, selten zuvor gezeigte Zeichnungen, historisches Filmmaterial und andere Objekte seiner imaginären Werke.

Von Mai bis August folgt der zweite Teil der Hommage. In dieser Zeit kann man sich auf „Het Pana-Parcours“ begeben: eine Stadtwanderung zu all den Stellen, an denen der Meister seine Spuren hinterließ. Gleichzeitig bietet das M HKA speziell für die Fans eine Virtual-Reality-Ausstellung und eine Übersicht über das Leben Panamarenkos. Das Haus des Künstlers in der Antwerpener Biekorfstraat erstrahlt in altem Glanz und öffnet seine Türen für die Öffentlichkeit.

www.panamarenko.be

 

2020: Entdecken Sie die Welt des Christoph Plantin

Museum Plantin-Moretus

Jubiliäumsjahr  

2020 begeht das Museum Plantin-Moretus den 500. Geburtstag von Christoph Plantin: Ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm zeichnet das überraschende Porträt eines vielseitigen Mannes. Christoph Plantin als Inspirator, Reisender, Briefschreiber und als Zeuge einer bewegten Zeit im 16. Jahrhundert.

Am Europäischen Tag der Druckereimuseen beginnt das Jubiliäumsjahr. Ab dem 15. März ist die inspirierende Holzschnitte-Sammlung online zugänglich auf einer neuen Plattform namens „Impressed by Plantin“. Vom 25. April bis zum 30. August begleitet der Besucher Plantin auf seinen Geschäftsreisen nach Leiden, Paris und Frankfurt. Ab dem 9. Oktober stellt das Museum Erfindungen und Entdeckungen aus dem 16. Jahrhundert aus. Gleichzeitig entdeckt der Besucher in den Briefen Plantins, wie er tatsächlich im Leben stand. Zum Abschluss wird das Museum im November von zwei international renommierten Grafikern beehrt, die dort einen Vortrag sowie Workshops halten.

www.museumplantinmoretus.be/de-wereld-van-plantin

 

Neue Leihgaben

Rubenshaus

Noch bis zum 1. März 2020 macht das Rubenshaus fernab der Heimat in Venedig Furore mit der Ausstellung „From Titian to Rubens“, die mit Ben van Beneden als Kurator im Palazzo Ducale realisiert wurde.Im Frühjahr prunkt das Rubenshaus erneut mit einigen neuen Leihgaben. Mit den Werken hält sowohl mehr Rubens als auch mehr Italien Einzug in die Künstlerwohnung am Wapper. Außerdem lässt eine neue Entdeckung die Ambitionen des jungen Rubens in einem neuen Licht erscheinen. Das Werk erlebt seine Premiere im Rubenshaus. Hinter den Kulissen arbeiten das Rubenshaus und das Rubenianum in enger Zusammenarbeit weiter an der geplanten Erweiterung am Hopland.

www.rubenshuis.be/de

 

Huldigung an Henriëtte van den Bergh

Museum Mayer van den Bergh

Ab dem 27.03.2020

Meistersammler Florent van Ertborn und Fritz Mayer van den Bergh erzählen noch bis zum 31. Dezember im Museum Mayer van den Bergh von Leidenschaft, Beflissenheit und Schönheit. Die Ausstellung „Madonna trifft Tolle Grete - Sammler und ihre Spitzenexponate“ zeigt die Perlen, die diese visionären Sammler oft zu einem Spottpreis erstehen konnten. Highlights sind die mysteriöse Madonna von Jean Fouquet und Die Tolle Grete von Pieter Bruegel dem Älteren. In Wildevrouw (Wilde Frau), dem neuen Roman von Jeroen Olyslaegers, unserem Writer in Residence, ist die Tolle Grete eine der Hauptpersonen. Das Buch wird im Herbst im Museum lanciert.

Ab dem 27. März huldigt das Museum Mayer van den Bergh auch Henriëtte, der Mutter von Fritz Mayer van den Bergh. Nach dessen plötzlichen Tod im Jahr 1901 bleibt Henriëtte mit dem unerfüllten Wunsch ihres Sohnes zurück: ein Museum, in dem seine atemberaubende Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. 1904 erfüllt Henriëtte ihrem Sohn posthum diesen Wunsch. Das Museum Mayer van den Bergh stellt diese außergewöhnliche Dame ins Rampenlicht: als Stifterin des Museums und als treibende Kraft hinter Fritz.

www.museummayervandenbergh.be/de

 

Jeden Tag Angst

V-Bomben in Antwerpen, 1944-1945

MAS-Pavillon

27.03.2020-31.05.2020

 Ab dem 27. März 2020 stellt das MAS eine sogenannte V-Bombe (eine Fliegerbombe) im MAS-Pavillon aus.  Diese Bombe ist eine Schenkung an die Stadt von General Clare H. Armstrong, der mit seiner Einheit Antwerp X die Stadt gegen Fliegerbombenangriffe verteidigte. Denn nachdem die Antwerpener im September 1944 die Befreiung von der deutschen Besatzung feierten, war die Stadt erneut monatelang das Ziel von deutschen Bombenangriffen, denen tausende Bürger zum Opfer fielen.

Fotos, Zeitzeugenberichte und Kartenmaterial veranschaulichen, wo Bomben gefallen sind und welche Narben sie zurückgelassen haben, denn kein Antwerpener Stadtviertel blieb seinerzeit verschont. Im Mai startet das MAS außerdem von diesem MAS-Pavillon aus ein Themenjahr über den Zweiten Weltkrieg. Das Museum macht sich in allen Antwerpener Bezirken auf die Suche nach Geschichten und Objekten aus dem Zweiten Weltkrieg.
www.mas.be/de

 

Velodroom (titel ov). Radeln in der Belle Epoque

Letterenhuis

28.03.2020 – 30.08.2020

Das Letterenhuis ist das Literaturarchiv Flanderns, gewissermaßen das literarische Gedächtnis. Über zwei Millionen Briefe und Manuskripte von flämischen Autoren und Dichtern aus den vergangenen zwei Jahrhunderten sind dort aufbewahrt. Hinzu kommen Dokumente von einigen Dutzend Verlegern sowie literarische Zeitschriften.

Weniger bekannt ist die umfassende Sammlung an kulturell wertvollen Plakaten. Ab dem 28. März stellt das Letterenhuis eine Auswahl von Plakaten aus der Belle Epoque aus, die sich dem Thema Radfahren widmen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlebt das Fahrrad einen regelrechten Boom. Zur Vermarktung des Zweirades setzen die Fahrradhersteller auf Plakatwerbung. Diese Plakate sind nicht nur Kunstwerke von namhaften Künstlern wie Henri de Toulouse Lautrec und Alphonse Mucha, sondern sie sind auch Zeitdokumente. Sie illustrieren die technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen jener Zeit und halten uns einen Spiegel vor.

www.letterenhuis.be/velodroom

 

Sammlung Kruithof (werktitel)

MAS Schaudepot
ab dem 3.04.2020

Welche Objekte sind es wert, aufbewahrt zu werden, und welche nicht? Der belgische Philosoph Jaap Kruithof (1929-2009) dachte viel über diese Frage nach. Er war entrüstet über die Wegwerfkultur und sammelte verschrottete und billige Gegenstände. Nach seinem Tod gelangte seine Sammlung, die 10.000 Objekte umfasst, in das MAS.

Gemeinsam mit zahlreichen Partnern und mit der Familie Kruithof entwarf das MAS 2018 einen Plan für diese Sammlung: Die Hälfte wurde zur philosophischen Museumssammlung, die andere Hälfte der Sammlung sollte eine aktive Rolle in der Gesellschaft spielen.

In der Zwischenzeit widmeten sich die Künstler Guy Rombouts und Benjamin Verdonck dieser Museumssammlung und schafften den Objekten neue bildende Kunst. Diese Kreation „regt zu Gedanken und Emotionen rund um den Wert der Dinge an“. Mit der anderen Hälfte der Sammlung initiierte das MAS ein Upcycling-Projekt, bei dem Interessierte den Exponaten aus der Kruithof-Sammlung neues Leben einhauchen dürfen. Was zu überraschenden Ergebnissen führt. 

https://www.mas.be/nl/kruithof

 

Floß

MAS-Boulevard

Ab Mai 2020

2020 besteht die Antwerpener Reederei CMB (Compagnie Maritime Belge) 125 Jahre. Ein idealer Anlass, um die Verbindung von Antwerpen zu Meer und Schifffahrt hervorzuheben. Wie entwickelten sich die verschiedenen Reedereien und Nationen?  Ab Mai 2020 flaniert der Besucher auf dem Boulevard durch die maritime Geschichte der Stadt, die ihm anhand von Fotomaterial, Gemälden, Schiffsmodellen und Gruppenbildern von Schiffsbesatzungen nahegebracht wird.

Fotos des deutschen Fotografen Dirk Brommel zieren die Wände der großen Beleuchtungskästen. Alle seine Schiffsporträts - in der Regel sind es stilisierte Draufsichten von Frachtschiffen - bilden eine farbenfrohe Fotoserie.

www.mas.be/de

 

Destination Sweetheart

Red Star Line Museum

14.05.2020 - 14.02.2021

In der Ausstellung „Destination Sweetheart“ geht es um die Beziehung zwischen Liebe und Migration, zu Zeiten der Red Star Line und heute. Briefe, persönliche Gegenstände und Zeitzeugenberichte setzen den Leuten ein Denkmal, die der Liebe wegen ihre Heimat verließen. Oftmals sind dies rührende und inspirierende Geschichten. Aber auch die Schwierigkeiten bleiben in dieser vielschichtigen und intimen Ausstellung nicht unerwähnt. Besonders eindrucksvoll ist eine Installation des Künstlerduos Kim Snauwaert und Anyuta Wiazemsky, die sich den polizeilichen Ermittlungen zu angeblichen Scheinehen widmet.

Das Red Star Line Museum fordert auch das Publikum dazu auf, ihre eigene Liebes- bzw. Migrationsgeschichte im Museum zu hinterlassen. Alle Aktivitäten während der Ausstellungszeit stehen im Zeichen der Liebe in all ihren Facetten.

www.redstarline.be/destination-sweetheart

 

CONGOVILLE (werktitel)
Middelheimmuseum

13.06.2020 – 18.10.2020

Die Stelle, an der 1920 die Kolonialhochschule gegründet wurde, beherbergt heute sowohl das Middelheimmuseum als auch die Antwerpener Universität. 100 Jahre später nimmt das Middelheimmuseum dies zum Anlass, sich auf eigenem Boden auf Spurensuche in der (post-)kolonialen Geschichte zu begeben und die Ergebnisse dieser Suche erfahrbar zu machen. Hierzu kombiniert man neue historische Forschung mit einem zeitgemäßen künstlerischen Blick.

Gastkuratorin Sandrine Colard stellt die Ausstellung Congoville zusammen. Darin werden 13 international praktizierende Künstler afrikanischer Herkunft den Besucher unter ihre Fittiche nehmen. Ihre Arbeitsweise, Formensprache und Hintergründe unterscheiden sich erheblich voneinander. Was sie jedoch eint, ist ein breites Interesse für die Darstellung der Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln. Diese Künstler teilen ihre Beobachtungen in der Rolle des schwarzen Flaneurs, richten ihren Blick jedoch vor allem auf die Zukunft.

www.middelheimmuseum.be/de

 

100xCongo

Ein Jahrhundert kongolesische Kunst in Antwerpen
MAS

19.06.2020-8.11.2020

 2020: Vor genau 100 Jahren erwarb Antwerpen - damals noch Hafenstadt einer Kolonialmacht - seine kongolesische Museumssammlung. Welche Geschichten stecken hinter den Objekten aus dem fernen Kongo? Und wie gelangten sie nach der Hafenstadt? Die Ausstellung stellt 100 einzigartige kongolesische Werke in den Vordergrund und geht auf deren Bedeutung für verschiedene kongolesische Volksgruppen ein. Der Einfluss der christlichen Missionare auf die kongolesische Kultur und der Eindruck, den die sogenannten Mundele (Menschen weißer Hautfarbe) auf die Kongolesen machten, kommen ebenfalls zur Sprache.

Das MAS fordert den Besucher dazu auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie Afrikaner im Laufe der Zeit wahrgenommen wurden. Die Ausstellung ist auch eine Gelegenheit zu einer Begegnung mit der kongolesischen Kunst von damals und heute und beantwortet zudem die Frage, wie die kongolesische Museumssammlung in Antwerpen zustande kam. Im Rahmen der Ausstellung arbeitet das MAS mit belgischen und kongolesischen Künstlern und Forschern zusammen und tritt in Dialog mit Antwerpener Bürgern, sowohl von belgischer als auch von afrikanischer Herkunft.

https://www.mas.be/nl/content/100-x-congo

 

Kontrast

Ausstellung des Antwerpener Fotografen Frank Lambrechts mit Schwarz-Weiß-Fotos von Musikern

Museum Vleeshuis

Von Juni bis November 2020

Lambrechts besuchte einige Dutzend flämische Musiker porträtierte sie – häufig in einer ungewöhnlichen Umgebung. Museum Vleeshuis stellt eine Auswahl dieser Fotos in dem prunkvollen Saal im ersten Stock aus.

www.museumvleeshuis.be/contrast

 

Helden in Rüstung

Ein Ritterroman aus der Zeit des 16. Jahrhunderts in niederländischer Sprache

Kulturerbe-Bibliothek Hendrik Conscience

4.12.2020 – 21.02.2021

Jeder kennt die Rittersagen und Geschichten rund um Karl den Großen und König Arthur. Warum sind Geschichten dieser Art auch heute immer noch so faszinierend? Warum ist etwa Nibelungensage immer noch in aller Munde, während andere Rittergeschichten völlig verschwunden sind?

Die Kulturerbe-Bibliothek Hendrik Conscience erwarb in den vergangenen Jahren fünf einzigartige Ritterromane aus dem 16. Jahrhundert niederländischer Sprache: Galien Rethore, Olivier van Castillen, Jason ende Hercules, Ponthus ende Sydonie und Roncevale. Diese Werke stehen in dieser Ausstellung im Mittelpunkt.

www.consciencebibliotheek.be/helden-in-harnas

 

The Phoebus Foundation zu Gast im MAS

MAS

12.12.2020 – 15.03.2021

The Phoebus Foundation und Walter Van Beirendonck sind zu Gast im MAS und tun sich zusammen. Das Ergebnis: eine einzigartige Achterbahnfahrt durch drei Jahrhunderte Kunst- und Kulturgeschichte. Atemberaubende Spitzenexponate von Hans Memling, Quentin Massys, Peter Paul Rubens und Antoon Van Dyck führen den Besucher in eine Welt voller Verrücktheit und Sünde, Faszination und Ambition. Sie erzählen von wohlhabenden Bürgern und armen Heiligen, über Kunstkammern und Weinkeller und über Antwerpen als das Hollywood an der Schelde.

Die Ausstellung ist ein mitreißendes Plädoyer für das Bild und seine Bedeutung und für die Verbindung zwischen Kultur und Gesellschaft. Denn am Ende geht es um uns: über das, was wir heutzutage sind, als Menschen.

Mit Unterstützung von The Phoebus Foundation, Katoen Natie und Indaver.

www.mas.be/de

 

Weitere Infos zu den Themen in diesem Pressebericht finden Sie auf den Websites der Museen.

Nadia De Vree

Der Pressekoordinatorin für das Ressort Kultur der Stadt Antwerpen

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